Ortsteile
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Huppendorf war vor der Gebietsreform eine eigene Gemeinde, die Kinder gingen aber in die Grundschule nach Königsfeld. Huppendorf hat ca. 145 Einwohner.
Königsfeld im Mittelalter
Als karolingischer Königshof hieß der Ort im 8. Jahrhundert "Chunigeshofen in montibus versus Bohemiam" (Königshof im Gebirge auf Böhmen zu) und wurde 741 in einer Schenkungsurkunde an das Bistum Würzburg zum ersten Mal erwähnt. Die Karolinger hatten an der Aufseß-Quelle einen Königshof angelegt, dessen Befestigungen der Sicherung des Straßennetzes in einer Grenzregion des Frankenreichs dienten. Kaiser Karl der Große wollte 805 den Waffenhandel mit den östlich gelegenen Slawengebieten kontrollieren und setzte dazu in Hallstadt und Scheßlitz Kommissare ein. Noch im 16. Jahrhundert reichte der Reichsforst Hauptsmoorwald bis an die Königsfelder Gemarkung.
Der zum Königsgut gehörende Wirtschaftshof lag am westlichen Ortsrand. Ein zweiter Siedlungskern befand sich unmittelbar an der Aufseß im östlichen Ortsbereich. Hier wurde slawische Siedlungskeramik gefunden.
Eisenerzvorkommen um Königsfeld wurden seit vorgeschichtlicher Zeit abgebaut und verhüttet und hatten wohl eine wirtschaftliche Bedeutung für den Königshof. Heute erinnern Schürfgruben, Schlackenhalden und Flurnamen wie zum Beispiel Arzberg (Erzberg) noch daran.
1008 schenkte Kaiser Heinrich II. dieses Königsgut („sein Eigen mit allen Zugehörigen“) dem Bistum Bamberg. Bamberger Ministerialen, also Gefolgsleute des Bischofs, sind seit 1121 nachweisbar.
König Karlmann teilte 741/742 Königsfeld dem neu errichteten Bistum Würzburg zu. Würzburger Zehntrechte finden sich noch nach der Gründung des Bistums Bamberg in Poxdorf, Brunn und Voitmannsdorf. Der Würzburger Bischof war bis ins 14. Jahrhundert hinein Patronatsherr der Kilianskirche zu Königsfeld.
Im 14. Jahrhundert kam Königsfeld an die Herren von Aufseß.
Königsfeld in der Neuzeit
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde der Ort 1632 von den Schweden niedergebrannt. Bei diesem Überfall wurde der damalige Pfarrer Funk an der Aufseßquelle ermordet. An ihn erinnert das Marterl an der Quelle.
Königsfeld als Teil des Hochstifts Bamberg kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Im 17. Jahrhundert hatte sich der Ort auf mehr als 1000 Einwohner vergrößert. Durch den Dreißigjährigen Krieg verringerte sich diese Zahl jedoch stark und die Ortschaft konnte diesen Stand nie mehr erreichen. Auf die heutige Einwohnerzahl von ca. 1400 kommt die Jura-Gemeinde Königsfeld durch die Eingemeindung von sechs weiteren Orten. Durch Flüchtlinge stieg die Einwohnerzahl nach 1945 zwar an, die landwirtschaftlich geprägte Wirtschaftsstruktur bot jedoch nicht ausreichend Arbeitsplätze, so dass viele Menschen in Stadtregionen abwanderten. Den Ersten Weltkrieg überstanden Königsfeld und die umliegenden Ortschaften ohne große Schäden. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lag Königsfeld aber mehrere Stunden unter Beschuss US-amerikanischer Soldaten. Schlimmeres konnte ein verwundeter Amerikaner verhindern, der zu seiner Einheit zurückgebracht wurde.
Kotzendorf bildet bereits vor der Kommunalreform zusammen mit Königsfeld eine Gemeinde. Die Einwohnerzahl von Kotzendorf liegt bei ca. 110.
20 km östlich von Bamberg auf dem Gebirg, wie es früher hieß, 500m hoch gelegen, in einer nach Süden offenen Mulde (Pockendorfer Mulde lt. einer alten Chronik), liegt unsere Ortschaft Poxdorf. Kirchlich zur Pfarrei Königsfeld gehörend, war Poxdorf bis 1971 eine selbstständige Gemeinde. Freiwillig schloß man sich mit den Gemeinden Huppendorf und Treunitz sowie der Ortschaft Voitmannsdorf zur größeren Gemeinde Königsfeld zusammen.
Die Entstehungsgeschichte reicht weit in das Dunkel der Vorzeit zurück. Zwei Hügelgräber weisen auf eine sehr frühe Besiedlung hin, was auch noch eine Steinmauer mit Grotte unterhalb vom Kulm belegt. Mit der Besiedlung unserer Heimat, durch Slawen und anderen Stämmen, wurden auch die Ansiedlungen, die bestanden haben, mit einem Namen versehen. Der Ortsname „Poxdorf“ ist nicht einfach zu erklären, weil der Name slawischen Ursprunges, aber auch frühmittelalterlich sein kann. Früher gehörte Poxdorf und fast das gesamte Oberfranken bis 1007 zum Bistum Würzburg, welches 741/42 gegründet wurde.
Von Würzburg aus wurde auch die Christianisierung voran getrieben und im Auftrag von Karl dem Großen wurden im Slawengebiet, zwischen Main und Regnitz, 14 sogenannte Slawenkirchen erbaut. Auch die erste Königsfelder Kirche gehörte dazu. Der Würzburger Bischof hatte noch bis ins 17. Jahrhundert hinein das Recht, den Pfarrer von Königsfeld zu benennen. Im Jahre 1007 gründete Kaiser Heinrich (973-1024) das Bistum Bamberg, aus dem östlichen Teil des Würzburger Bistums. Erstmals im Jahre 1308 taucht der Name Poxdorf in einer Urkunde auf, aus der folgendes zu entnehmen ist:
Ein Amtmann, im Dienste von Otto I. von Aufseß, hatte vom Grafen Friedrich IV noch 54 Pfund Heller zu bekommen. Der Graf konnte den Betrag aber nicht aufbringen, weshalb er 1308 das Dorf Poxdorf, samt Einkünften an den Amtmann verpfändete. Auch die adeligen Herren von Königsfeld, hatten Eigenbesitz in Poxdorf, denn aus einer Urkunde von 1367 geht hervor, daß der Älteste des Geschlechts, immer ein Gütlein in Poxdorf innehat.
Um 1390 gelangen auch die Herren von Giech zu Besitz in Poxdorf. Von 1400-1700 sind derzeit keine schriftlichen Aufzeichnungen über die Besitzverhältnisse im Ort auffindbar. Dennoch gibt es aus diesen Jahren von einigen, wenn auch überregionalen, Ereignissen aus kultureller und religiöser Sicht zu berichten. Erwähnenswert ist der kriegerische Einfall der Hussiten aus Böhmen im Jahr 1430, sowie die Reformation und Luthers neue Lehre, welche 1517 durchs Land zog. Für die Adeligen und Burgbesitzer gab es im Bauernkrieg 1524-1525 nichts zu lachen, denn es wurden zahlreiche Burgen ein Raub der Flammen. Nach einigen Jahren der Ruhe, brach 1618 der 30jährige Krieg aus. Die Ursachen dafür waren religiöse Gegensätze zwischen Katholiken und Protestanten. Mit all diesen Kriegen, zogen auch Pest und Hungersnöte durchs Land. Nach diesen Auseinandersetzungen und Notzeiten taucht Poxdorf in einer Urkunde der Förtsche von Thurnau von 1700 auf, danach haben die Förtsche folgenden Besitz in Poxdorf: einen ½ Zehnt mit ca. 26 Simra Getreide und 2 Hölzlein. Das ruhige und friedliche Leben der letzten 50 Jahre wurde durch den 7jährigen Krieg um 1756-1763 jäh unterbrochen.
Danach hatten um 1800 noch mehrere Weltliche und geistliche Machthaber Besitz in Poxdorf. So z. B. die Grafen von Giech, das Rittergut Schönfeld, das Domkapitel und das Kloster hl. Grab in Bamberg. 1806 erfolgte die Gündung des Königreichs Bayern, wozu auch Poxdorf gehörte.
Im Jahre 1808 wurde die gesetzliche Aufhebung der Leibeigenschaft angeordnet. Es zog sich jedoch noch bis 1848 hin, bis sich die Bauern als Eigentümer des bis jetzt bewirtschafteten Bodens nennen konnten.
Größenmäßig hat sich Poxorf in den letzten 165 Jahren kaum verändert:
am 30.06.1829: 36 Häuser - 190 Einwohner
am 03.01.1995: 37 Häuser - 145 Einwohner
am 31.12.2008: 40 Häuser – 156 Einwohner
Wesentlich geändert hat sich, wie überall, das Einkommen in den Dörfern. Bis 1969 hatten alle Hausbesitzer ihren Haupterwerb aus der Landwirtschaft, mit Getreide-, Vieh- und Milchproduktion. Heute kann man die Vollerwerbslandwirte an einer Hand abzählen. Zur Arbeitsstelle pendeln die Erwerbstätigen in der Hauptsache nach Bamberg und Scheßlitz. Die Felder werden meist im Nebenerwerb bewirtschaftet. Auch zahlreiche Handwerker waren ansässig; vor der Jahrhundertwende mehrere Weber (z.B. auf H. Nr. 16/25/34). Aus jüngerer Zeit sind bekannt: Schuster auf Haus Nr. 29/22/11/39, Zimmermeister Nr. 32, Wagner Nr. 22/13, Schmiede Nr. 35/22, Mechaniker Nr.21 und Brauer Nr. 1. Der letzte Betrieb wurde 1993 bei der Handwerkskammer abgemeldet.
Das kulturelle Leben liegt in den Händen der Feuerwehr und dem seit 5 Jahren bestehenden Stammtisch „Jura Freunde Poxdorf“. Für Versammlungen und Veranstaltungen stehen eine Gastwirtschaft und der ehemalige Schulsaal zur Verfügung. Früher hatte Poxdorf auch einen Männergesangverein, einen Gartenbauverein und eine eigene Volksbücherei.
Nachfolgend, zum besseren Überblick, werden besondere Ereignisse im Telegrammstil aufgeführt.
1828 Poxdorf hat 196 Einwohner und ein Wirtshaus
1829 In Poxdorf und Treunitz wird Winterschule abgehalten. Erreicht
sind schon die Grundlagen für eine ständige Schule in diesen
Ortschaften.
1841 Für den Lehrer wird eine Wohnung gesucht
1863 Adam Stadter plant eine Feldkapelle am Weg nach Königsfeld
1905 Feldkreuz-Einweihung am Kaiweg (Kirchenweg) von Brehm 6
1908 Gemeindliche Anschaffung eines Steinbrechers (Steinquetsche)
zur Unterhaltung des Wegenetzes, bis zum Beginn der Flurbereini-
gung. Auch eingesetzt in der näheren- und weiteren Umgebung
1906 Beginn der Planung für einen Kapellenbau
1921 18. September Kapelle durch Pfarrer Weidner geweiht
1926 Elektrisches Licht in der Ortschaft (vorher schon von H. Nr. 6 für
einige Häuser erzeugt
1928 Erster Schlepper und Bindemäher in Poxdorf (Brehm 6)
1936 Öffentlicher Fernsprecher eingerichtet (Dorsch 1)
1944 Flugzeugabsturz - Ortschaft haarscharf an Katastrophe vorbei
1945 14. April Amerikaner vormittags in Poxdorf, einige Einschüße,
kein größerer Widerstand
1952 Erste Mietwagen- und Krankenfahrten durch Josef Dorsch Nr. 1
1954 Im Januar Amerikaner für Ortschaft Wasser gefahren; Wieder mal
Wassernot.Transport von außwärts mit Gespannen wegen Schnee
und Frost sehr schwierig.
1955 Poxdorf hat als einzige Gemeinde im Lkr. Ebermannstadt eine
Außenstelle der Volkshochschule mit festumrissenen Aufgaben
(Besteht heute noch und bietet Veranstaltungen an)
1957 Bau der Wasserleitung „Poxdorfer Gruppe“. Seit jahrhunderten
bestehende Wassernot wird endlich behoben
1958 Dorfhüll zugeschüttet - Kanalisation - Ortsstraßen geteert
1959 Poxdorf Kreissieger „Das schönere Dorf“
1960 Wirtschaftsweg „Loogäcker“ nach Laibarös übergeben
(Bgm. Hans Brehm Nr. 6)
1960 letzter öffentlicher Kirchweihtanz in Poxdorf
1962 Bau einer Gemeinschafts-Gefrieranlage mit 18 Truhen und
Kühlraum (heute noch in Betrieb)
1965 Gasthaus „Klingender Amboß“ geschlossen (1948 eröffnet)
1968 Straßeneinweihung nach Ludwag (Bgm. Emil Nüßlein)
1969 Die ersten Bauern stellen die Milcherzeugung ein
1969 Peter Dorsch wird zum Pfarrgemeinderatsvorsitzenden der
Pfarrei Königsfeld gewählt
1969 Dreschgenossenschaft aufgelöst - Maschinen und Geräte wurden
versteigert
1971 Gemeindezusammenschluß mit Königsfeld
1972 Josef Dorsch Nr.1 wird als erster Poxdorfer in den Kreistag
von Bamberg gewählt
1972 Schulbetrieb in Poxdorf wird eingestellt (5. Klasse unter
Fr. Gareis). Bis in den 60er Jahren war die Schule 8 klassig
1974 Beginn der Flurbereinigung
1975 Schulsaal wird als Ausweichraum nochmals genutzt wegen
Renovierungsarbeiten in Königsfeld (Lehrer Schindler)
1978 Gemeinde Königsfeld zur Verwaltungsgemeinschaft Steinfeld mit
Stadelhofen und Wattendorf zusammengeschlossen
1978-1980 Bau der Gemeindeverbindungsstraße Königsfeld-Poxdorf
durch Gemeinde und Flurbereinigung (Bgm. J. Grasser und
J. Stadter)
1979 erstemal Osterbrunnen geschmückt (alter Dorfbrunnen)
1980 „Der Sämann“ -großflächiges Bild am östlichen Ortseingang von
Wendelin Kusche auf Giebelseite der Aussegnungshalle gemalt
1981 Auflösung der „Dämpfgemeinschaft Poxdorf“ - Maschinen und
Geräte wurden an meistbietende verkauft
1985 Vorläufige Besitzeinweisung im Rahmen der Flurbereinigung
1987 Ein Eisregen richtet große Schäden in den Wäldern an
1987 Zum Ende des Jahres schließt die Gemischtwarenhandlung Nüßlein
Nr. 21 (bestand seit 01.04.1927)
1988 Feldkreuzeinweihung am Waldweg zum Eppental
1989 Gemeindeverbindungsstraße Königsfeld-Poxdorf-Ludwag
zur Kreisstraße BA 51 aufgestuft
1990 Albert Dippold Nr. 24 wird zum 1. Bürgermeister der Gemeinde
Königsfeld gewählt
1990 Stammtisch „Jura Freunde Poxdorf“ gegründet
1993 31. Mai: Kinderspielplatz-Einweihung
1994 31. März: Nach 44jähriger Dienstzeit von Josef Dorsch Nr. 1 wird
die Poststelle II mit eigenem Zustellbereich geschlossen
1995 24.Mai- bis 28.Mai. 120-jähriges Gründungsfest der FF Poxdorf mit Fahnenweihe
2000 10-jähriges Gründungsjubiläum des Stammtisch Jura Freunde Poxdorf
2006 Baubeginn Forstweg durch die „Höh“, Höhenweg.
2006 Beendigung der Nutzung der Gemeinschaftsgefrieranlage
2007 Endgültige Auflösung der Genossenschaft Milchsammelstelle in Poxdorf, nachdem das Milchhäuschen vorher schon einige Jahre nicht mehr genutzt wurde
2008 Beginn der Planung für die Erneuerung der Ortsdurchfahrt von Ludwag nach Königsfeld mit der Durchführung eines vereinfachten Dorferneuerungsverfahrens.
Feuerwehr
Kommandaten:
1898-1906 Martin Nüßlein
1906-1913 Johann Brehm
1913-1920 Jakob Weiß
1920-1930 Michael Nüßlein H. Nr. 10
1930-1940 Michael Stadter 22
1940-1945 Andreas Nüßlein 8
1945-1950 Georg Pfister 15
1950-1961 Andreas Nüßlein 8
1961-1967 Peter Grasser 28
1967-1970 Georg Stadter 13
1970-1980 Josef Götz 5
1980-1991 Edwin Stadter 22
1991-1997 Reinhold Deinhardt 42
1997-heute Markus Brehm 4
Vorstände:
1898-1900 Paul Brehm
1900-1906 Jakob Dorsch
1906-1920 Josef Dorsch H. Nr. 1
1920-1933 Josef Brehm 20
1933-1940 Johann Nüßlein 21
1940-1946 Andreas Nüßlein 8
1946-1962 Hans Brehm 6
1964-1975 Emil Nüßlein 8
1975-1991 Albert Dippold 24
1991-heute Fritz Grasser 28
Brandfälle in Poxdorf
03.06.1825 Großbrand durch fahrlässiges Verhalten
bei folgenden Anwesen wurden Wohnhaus und
Scheune ein Raub der Flammen:
Konrad Hopf Nr. 22
Johann Götz 24
Peter Dorsch 25
Friedrich Winkler 32
Eva Stadter 33
Anton Stadter 34
zusätzl. Brauhaus von
Georg Griebel 29
Scheune total und Wohnhaus
teilw. von Johann Deinhardt 1
Scheune von Johann Deinhardt 2 Wohnhaus von Peter Herbst 23
Wohnhaus teilw. von Adam Dorsch 36
Wohnhaus und Schmiedewerkstatt
der Gemeinde Poxdorf 35
18.05.1950 Brand durch Blitzschlag
Wohnhaus und Scheune von
Andreas Nüßlein 8
22.08.1971 Brand durch Blitzschlag
Wohnhaus und Scheune von
Alfred Götz 37
25.04.1975 Brand durch Unachtsamkeit
Wohnhaus und Scheune von
Johann Engert 41
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Poxdorf
Die Einwohner von Poxdorf werden sich sicher schon sehr früh Gedanken über die Bekämpfung von Bränden gemacht haben, denn am 3. Juni 1825 brach, durch fahrlässiges Verhalten, ein Feuer aus, daß sich zum Großbrand entwickelte. Bei dieser Katastrophe sind 9 Wohnhäuser und 11 Nebengebäude den Flammen zum Opfer gefallen; 2 Wohnhäuser wurden stark beschädigt. Wahrscheinlich aufgrund dieses Ereignisses hat man sich im Jahr 1856 entschlossen, sich am Vorhaben von Königsfeld und Huppendorf zu beteiligen, eine Löschmaschine anzuschaffen.
Somit besaßen diese drei Ortschaften schon 13 Jahre, vor der von der Regierung im Jahr 1869 geforderten Aufstellung von Feuerwehren, eine Spritze und eine Mannschaft die das Gerät bedienen konnte. Poxdorf zahlte 300 Gulden, nach der Haussteuer ausgeschlagen, zur neuen Löschmaschine.
Der erste amtliche Nachweis, daß eine Freiwillige Feuerwehr in Poxdorf besteht, ist aus Akten des Bamberger Staatsarchives von 1875 zu ersehen, denn eine Verfügung des Bezirksamtes Ebermannstadt vom 27. Februar 1875 verpflichtet jede Gemeinde eine eigene Spritze zu erwerben. Da Poxdorf schon Miteigentümer einer Feuerlöschmaschine war, aber das nötige Geld für ein neues Gerät fehlte, entschloß man sich, die 20 Jahre alte Spritze, den beiden Miteigentümern Königsfeld und Huppendorf abzukaufen. Bei einer Zusammenkunft der Dorfbewohner, es waren 2/3 anwesend, stimmten alle für den Kauf im selben Jahr 1875 und somit für die Gründung einer eigenen Wehr in der selbstständigen Gemeinde Poxdorf. Die Kaufverhandlungen zogen sich zwar noch einige Zeit hin, bis man sich über den Preis einig wurde. Schließlich mußte Poxdorf noch 560 Gulden an die beiden Miteigentümer für die „gebrauchte“ Löschmaschine bezahlen. Während dieser Zeit wurden auch zwei Brunnen gebaut, um der oft auftretenden Wassernot einigermaßen zu begegnen.
Im Jahre 1883 tritt die FFW Poxdorf dem Bayerischen Landesfeuerwehrverband bei, worüber auch eine Urkunde ausgestellt wurde, die aber nicht mehr aufzufinden ist.
1886 wurde bei der FFW Poxdorf eine Inspektion durchgeführt, die folgendes Ergebnis brachte: Mitglieder 50 Mann, Uniformen: dunkle Röcke, Helme und Gurte mit Hacken, 1 Druckspritze ohne Saugwerk 4 rädrig nicht abprotzbar, 3 kleine Spritzen ohne Räder (zum Tragen), 8 Eimer aus Hanf, 3 Hanfdruckschläuche mit Normalgewinde, 1 Anstelleiter mit Stützstangen, 2 Anstelleitern ohne Stützstangen, 1 Trompete, 1 Hupe, 1 Feuerhaus, 2 Feuerweiher, 3 Brunnen im Ort, 7 Übungen wurden abgehalten und zu einem Brand außerhalb der Gemeinde wurde man gerufen. Die Kosten im Jahre 1886 betrugen 50 Mark. Somit waren die Richtlinien des Bayerischen Feuerwehrverbandes erfüllt, der die FFW verpflichtete, Regelmäßig Übungen abzuhalten.
In der Folgezeit sind nur vereinzelte Verzeichnisse der Mitglieder der FFW Poxdorf bei der Gemeinde auffindbar.
Ab dem Jahr 1950 werden die Aufzeichnungen der Feuerwehr besser. Ein Brand am 18.05.1950 in Poxdorf, bei dem noch die vierrädrige Spritze im Einsatz war, brachte es an den Tag, daß diese vollkommen veraltete Handdruckspritze ohne Saugwerk für den Feuerschutz in der Gemeinde nicht mehr ausreicht. Der Wunsch zur Anschaffung einer Motorspritze konnte allerdings nicht gleich in die Tat umgesetzt werden, denn andere wichtige Projekte mußten von der Gemeinde finanziert werden. Dies waren Ortssanierung, Straßenbau und Bau der Wasserleitung, damit die immer wiederkehrende Wassernot ein Ende fand. Auch war der Bau eines neuen Schulhauses in Planung. Endlich, 1964, konnte bei der Firma Paul Ludwig Bayreuth eine Motorspritze TS 8/8 mit Anhänger in Auftrag gegeben werden, welche dann zum Preis von 12.073,75 DM im selben Jahr noch ausgeliefert wurde. Bereits im Jahr 1965 legten 3 Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Poxdorf das erste Leistungsabzeichen ab.
In regelmäßigen Abständen wurden diese Prüfungen auch weiterhin durchgeführt. Mehreren Kameraden wurde schon das goldene Abzeichen angesteckt. Maschinistenlehrgänge wurden besucht und an Lehrgängen für Feuerwehrführungskräfte in der Feuerwehrschule Würzburg teilgenommen. Außerdem haben einige Feuerwehrleute die neu eingeführte Truppmannausbildung absolviert.
Im Jahr 2003 wurde vom Kommandanten Markus Brehm eine Jugendfeuerwehr gegründet, die von Inge Deinhardt betreut wird und für den Nachwuchs der Feuerwehrmannschaft sorgt.
Auch im kulturellen Bereich ist die FFW sehr aktiv und ist aus dem Dorfleben nicht wegzudenken. Jährlich, seit 1971, wird in der Ortsmitte ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Das Abbrennen des Johannisfeuers und das Aufstellen des „Kerwabaams“ sind seit 1980 echte Dorffeste, an denen neben den Einwohnern auch gerne auswärtige Besucher teilnehmen. Auch Grillfeste und Ausflüge werden immer wieder angeboten. Auf Initiative der FFW nahmen im Jahr 1994 45 Personen an einem Erste-Hilfe-Kurs teil.
1982 wurde unter Kommandant Edwin Stadter mit zwei Gruppen eine Damenwehr gegründet. (Bereits im 2. Weltkrieg hatte der Großvater des Kommandanten Damen für den Notfall ausgebildet.) 1983 erstellte die Gemeinde für 26.000 DM einen Löschwasserbehälter mit 85 m³, um für den Ernstfall stets gerüstet zu sein.
1988 wurden die Herren Josef Dorsch Nr. 1 und Günter Patzig Nr. 18 aufgrund ihrer Verdienste zu Ehrenmitgliedern der FFW Poxdorf ernannt.
Der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses mit Schlauchtrockenanlage wurde in den 80er Jahren in Angriff genommen, welches dann im Jahre 1991 durch Pfarrer Bernhard Krüger feierlich eingeweiht wurde. Mit einem Festzug, den ersten in Poxdorf , an dem fast 50 Vereine teilnahmen und Festzeltbetrieb, feierte man den Anlaß gebührend.
Um die Schlagkraft der Wehr aufrecht zu halten, will man auch in Zukunft Gruppen zur Leistungsprüfung ausbilden und Schulungen besuchen. Sicher finden sich dafür weiterhin junge und aufgeschlossene Männer und Frauen, welche die alte Tradition der FFW, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftsgeist, weiterpflegen und aufrechterhalten, getreu dem Spruch ihrer Vorfahren: „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“.
Ein besonderes Ereignis in der Geschichte der FFW war das Fest der Fahnenweihe, verbunden mit 120jährigem Gründungsfest vom 24.-28. Mai 1995.
Der Festausschuß, die FFW und die Ortsbewohner waren sehr bemüht und alle Festbesuchern konnten schöne Erinnerungen von Poxdorf mit nach Hause nehmen .
Verfasst von Peter Dorsch
und Günther Fuchs 1995
überarbeitet Stefan Brehm 2009
II. Weltkrieg
Aus dem II. Weltkrieg, 1939-1945 kehrten 15, meist sehr junge Feuerwehrkameraden nicht mehr zurück.
Michael Brehm Nr. 4
Heinerich Deinhardt Nr. 39
Franz Deinhardt Nr. 9
Nikolaus Deinhardt Nr. 9
Andreas Dorsch Nr. 35
Andreas Engert Nr. 11
Friedrich Hümmer Nr. 38
Phillip Hümmer Nr. 38
Hans Nikol Nr. 12
Martin Pfister Nr. 15
Josef Raab Nr. 5
Jakob Sauer Nr. 29
Georg Schick Nr. 37
Georg Stenglein Nr. 23
Hans Stenglein Nr. 23
Flugzeugabsturz 1944
Die Nacht vom 30. auf 31.März 1944, eine Woche vor Gründonnerstag-Karfreitag, es war eine Schreckensnacht für Poxdorf. Eine Staffel britischer Bomber befand sich im Anflug zu einem Luftangriff auf Nürnberg. Sie wurde von deutschen Jagdflugzeugen abgefangen und angegriffen. Eine Maschine wurde angeschossen, kreiste immer tiefer, mehrmals über uns und flog inzwischen stark brennend und führerlos in geringer Höhe über die Ortschaft. Alle Leute riefen zu Tode erschrocken: „Der nimmt doch den Kirchturm und die letzten Häuser mit!“. Zirka 200m außerhalb des Dorfes schlug das Flugzeug dann auf einer kleinen Anhöhe auf und hinterließ mehrere metertiefe Krater.
Die Maschine explotierte mit ihrer eigenen Bombenlast und wurde in abertausend Teile zerrissen. Alles brannte und qualmte und die mitgeführten Bomben und Munition explotierten stundenlang. Kilometerweit waren die Trümmer in den Feldern der weiten Talmulde verstreut, die dann später in wochenlanger mühevoller Kleinarbeit von deutschen Soldaten zusammengetragen und abtransportiert wurden.
Über die Piloten, die mit Sicherheit vorher ausgestiegen waren, konnte man in den Kriegswirren nichts genaues erfahren. Es war mal die Rede, daß einer in der Nähe von Drosendorf bei Bamberg tot aufgefunden wurde. Vielleicht war er zu spät ausgestiegen und der Fallschirm hatte sich nicht mehr richtig geöffnet.
Es ist nicht auszudenken, wenn das viermotorige Ungetüm, beladen mit zentnerschweren Spreng- und große Mengen an Phosphor-Brandbomben, nur wenige Meter tiefer geflogen und in die Ortschaft gestürzt wäre.
Wenn man die Absturzstelle am nächsten Tag ansah, kann man sich gut vorstellen, daß von Poxdorf und seinen Bewohnern, die zu dem Zeitpunkt meist im Freien standen, nicht mehr viel übrig geblieben wäre.
Wir danken Gott, daß wir vor gut 50 Jahren von einer großen Katastrophe verschont geblieben sind.
Peter Dorsch
Treunitz war vor der Kommunalreform bis 1971 eine selbständige Gemeinde und hatte seine eigene Schule. Die Einwohnerzahl von Treunitz liegt bei 146.
Voitmannsdorf bildete bis zur Kommunalreform 1971 mit Drosendorf an der Aufseß eine Gemeinde. Die Kinder gingen in die Schule nach Drosendorf. Die Einwohnerzahl von Voitmannsdorf liegt bei 125.